Die Feuerwehr im Härtetest

Mit 50 Einsatzkräften, klarer Führung und Routine hat die Feuerwehr Ebikon-Dierikon eine Einsatzinspektion der Luzerner Gebäudeversicherung absolviert.

29. September 2025

Kommandant Daniel Graf ist zufrieden. Zurecht. Sein Team der Feuerwehr Ebikon-Dierikon hat vor wenigen Tagen eine kantonale Inspektion der Gebäudeversicherung Luzern erfolgreich absolviert.

Im Fokus stand eine möglichst realitätsnahe Einsatzübung. Das anspruchsvolle Szenario: In der Werkhalle einer Äbiker Baufirma brannte ein Fahrzeug während der Arbeitszeit. Während des Unglücks waren die Räume besetzt. Die Einsatzkräfte retteten Personen aus der verrauchten Halle und den Büros im ersten Stock (siehe Impressionen). Deshalb erfolgte die Aktion teilweise mit Leitern und Atemschutzgeräten. Zusätzlich musste das Gebäude stromlos geschaltet und der Brand gelöscht werden, wobei die Verkehrsabteilung den Einsatzort absicherte.

«Geprüft wurde nicht nur das Szenario selbst», erklärt Kommandant Graf, «sondern auch die Vorbereitung, die Durchführung und die Nachbearbeitung.» Das Team arbeitete wie bei einem Ernstfall und verzichtete auf eine spezielle Vorbereitung. Einzig das höhere Kader hatte sich im Vorfeld gezielt auf Führungsarbeiten vorbereitet.

Inspektoren verlangten vieles ab

Drei Inspektoren der Gebäudeversicherung Luzern führten die Überprüfung durch. Sie beurteilten unterschiedliche Aspekte: die Arbeit der Einsatzleitung, die Abläufe in den Fachabteilungen und gingen dabei sogar auf Details wie die Begrüssung oder das ordnungsgemässe Aufräumen nach dem Einsatz ein.

Doch was ist unter einem realitätsnahen Einsatz zu verstehen? «Mit 50 Personen entsprach die Mannschaftsstärke der eines realen Brandes mittlerer Grösse», erklärt Graf. Er führt aus: «Zudem sind wir wie im Ernstfall gestaffelt ausgerückt. Vertreten waren sämtliche Abteilungen: Atemschutz, Sanität, Elektrotruppe, Verkehrsdienst bis zu den Fahrerinnen und Fahrern. Für zusätzliche Realitätsnähe sorgten sogenannte Figuranten. Das sind Angehörige der Feuerwehr und Bekannte, die als zu rettende Personen einsprangen.

Erstes positives Feedback

Die Rückmeldungen nach der Übung fielen durchwegs positiv aus. Bereits am gleichen Abend erhielten die Offiziere und die Mannschaft ein erstes Feedback. Der offizielle Bericht wird in zwei bis drei Wochen erwartet. Die Instruktoren zeigten sich zufrieden mit der Leistung. Sie lobten die Qualität der Übung und gaben einige Hinweise zur Verbesserung, unter anderem zur Funkkommunikation.

«Solche Rückmeldungen sind wertvoll», sagt Graf. «Gerade bei der Beschreibung von Gefahrgut über Funk zählt jedes Detail. Wenn in einer verrauchten Halle eine Gasflasche gefunden wird, braucht die Einsatzleitung eine präzise Meldung. Nur so kann entschieden werden, ob die Flasche geborgen werden darf oder ob sie vor Ort gekühlt werden muss.»

«Wir sind für den Ernstfall gerüstet»

Rückblickend ist Daniel Graf stolz auf sein Team und dankt für den Elan: «Das zeigt mir, wir sind für den Ernstfall gerüstet.» Kein Wunder: Die Feuerwehr Ebikon-Dierikon sorgt mit rund 52 Übungen pro Jahr und einem klar strukturierten Mehrjahresplan für ihre Einsatzbereitschaft. Zusätzlich besuchen die Angehörigen je nach Funktion regelmässig spezifische Weiterbildungen.

Damit wird sichergestellt, dass die Feuerwehr im Ernstfall vorbereitet ist. Sei es bei Bränden, Verkehrsunfällen oder Naturereignissen.

Impressionen Einsatzübung: