Vorausgegangene Projekte zum Zentrum Ebikons

Welche Rolle spielen vorangegangene Projekte und Initiativen im Zentrumsbereich?

In der Vergangenheit gab es bereits einige Projekte und Initiativen, die für das Zentrum von Ebikon von Bedeutung sind. Die daraus gezogenen Erkenntnisse werden in die Zentrumsplanung miteinbezogen. Dabei handelt es sich um folgende Projekte und Initiativen:

Projekt «Zentrum Ebikon stärken»

Im Jahr 2015 gaben die Rontaler Gemeinden gemeinsam eine Studie in Auftrag, die die Auswirkungen der Eröffnung der Mall of Switzerland auf das Konsumverhalten analysierten (Dr. H. Näf, GSP AG). Die Studie zeigte auf, dass eine Verlagerung des Konsumverhaltens vom Zentrum Ebikons hin zur Mall zu erwarten sei. Als Reaktion darauf wurden in Zusammenarbeit mit dem Gewerbe Rontal mehrere Mitwirkungsveranstaltungen organisiert. Neben dem Wunsch das Zentrum aktiv mitzugestalten, wurden auch grundlegende Fragen zur Stärkung des Zentrums von Ebikon diskutiert, z. B. bezüglich Lebensraums/Ortsbilds, Gewerbes/Handels und Gesellschaft/Identität. Basierend auf den Mitwirkungsveranstaltungen und dem Masterplan Ebikon, in dem auch ein Kapitel dem Ebikoner Zentrum gewidmet ist, wurden konkretere Gestaltungsideen mit Fokus auf den Kirchenbezirk/Pfarreiheimplatz und der Kantonsstrasse (Bereich Ladengasse) ausgearbeitet.

Überdachung der K17

Im Jahr 2016 lancierte der Ebikoner Architekt Roland Huwiler auf private Initiative hin die Idee zur Überdachung der Kantonsstrasse (K17) zwischen dem Knoten Schlösslistrasse und dem Knoten Sonne. Die Idee zur Aufwertung des Zentrums wurde durch das Initiativkomitee «Ebikon lebt» aufgegriffen. Im Frühjahr 2018 reichte das Komitee 1160 Unterschriften ein, um eine Machbarkeitsstudie zur Realisierbarkeit der Überdachung zu erwirken. Daraufhin gab die Gemeinde im Juli 2019 eine Machbarkeitsstudie zur Überdachung der K17 in Auftrag. Diese zeigt auf, dass eine Tunnellösung aus technisch-konstruktiver Sicht grundsätzlich umsetzbar wäre. Die Ergebnisse wurden zur Vernehmlassung freigegeben und durch diverse kantonale, regionale und kommunale Gremien begutachtet. Sämtliche Stellungnahmen wurden im Vernehmlassungsbericht vom 17. Januar 2020 festgehalten. Im Rahmen der fachlichen Vernehmlassung wurde neben den Bau- und Unterhaltskosten auch auf orts- und landschaftsräumliche Problemfelder bei der Einbettung der Überdachung hingewiesen.

Anschliessend startete der politische und öffentliche Diskurs zu dem Projekt. In diesem Rahmen erarbeitete der Ebikoner Architekt Dimitri Meier vom Büro Studio Unite, einen alternativen Gestaltungsvorschlag ohne Überdachung der Zentralstrasse. Im Oktober 2020 fand zur Thematik eine öffentliche Podiumsdiskussion statt. Die politischen Parteien, das Gewerbe und die katholische Kirchengemeinde waren eingeladen, ihre Haltung zur Projektidee der Überdachung mitzuteilen. Die politische Vernehmlassung zeigte, dass die Stellungnehmenden geteilter Meinung zur Idee sind. Der Gemeinderat entschied in der Folge eine partizipative Zentrumsplanung zu starten, um dem Bedürfnis eines raschen aktiv Werdens nachzukommen. Im Rahmen der Partizipativen Zentrumsplanung soll der Betrachtungsperimeter von der K17 aus erweitert und unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

Im Sommer 2023 fand eine Bevölkerungsumfrage zum Zentrum Ebikons statt. Die Idee, die Kantonsstrasse zu überdachen, hat gemischte Meinungen hervorgerufen. 23.3 Prozent sind dagegen, während 25.3 Prozent dafür sind. Der Gemeinderat hat entschieden, die Überdachungsidee nicht weiterzuverfolgen. Entscheidend war, dass insbesondere die betroffenen privaten Grundeigentümerschaften in der Grundeigentümerbefragung grossmehrheitlich dagegen waren. Daneben war auch die aktuelle finanzielle Lage der Gemeinde mit den begrenzten Gemeindefinanzen ein entscheidender Faktor, die ein solches Grossprojekt in den kommenden Jahren nicht zulassen.

Initiative für eine Mehrzweckhalle

Raumbedarfsabklärung Vereine

Im September 2017 wird eine kommunale Initiative durch mehrere Ebikoner Vereine eingereicht, die die Prüfung von einem Neubau einer neuen Mehrzweckhalle für 400 bis 500 Personen fordert. Da die Planung einer Mehrzweckhalle im Rahmen der Schulraumplanung bereits geprüft wird, zogen die Initianten das Begehren zurück.

In diesem Rahmen veranstaltete die Gemeinde im September 2018 einen Workshop für die Vereine, um die Bedürfnisse für zusätzliche Räumlichkeiten abzuholen. Fazit daraus war, dass aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse der Vereine, der Bau einer neuen Mehrzweckhalle kurz- und mittelfristig wenig zielführend ist. Stattessen werden die Vereine weiterhin individuell durch die Gemeinde unterstützt. Langfristig ist weiterhin der Bau einer Mehrzweckhalle im Rahmen der Schulraumstrategie vorgesehen.