10. Mai 2024
Für einmal haben sich keine Teenager im Haus Phönix am Lindenhof getroffen, sondern Seniorinnen und Senioren, die zusammen den ersten offiziellen Ü60-Treff der Gemeinde Ebikon veranstalteten. Rückblickend war der Anlass ein Erfolg. Es wurde Karten und Billard gespielt, gescherzt und Kuchen gegessen.
Zwölf Frauen und zwei Männer haben teilgenommen. Senior Hans Bussmann (66) dazu: «Die Männer haben wohl mehr Hemmungen. Ich wollte mir heute einen ersten Eindruck verschaffen und werde sicher wieder kommen.» Warum? «Weil ich wissen möchte, wie sich das Projekt in der Pilotphase weiter entwickelt.» Während Hans Bussmann Billard spielte, war Karen Lübben (64) mit Gesellschaftsspielen beschäftig. Die Äbikerin begrüsst das neue Angebot: «Gerade für Verwitwete oder Personen, die neu nach Ebikon gezogen sind, ist der Treff wertvoll. Hier können alle Kontakte knüpfen.» Sie findet es wichtig, «dass die Veranstaltungen weiterhin unkompliziert und offen bleiben.»
Bedürfnis bestand schon länger
Der Startschuss für den Treff fiel an der letztjährigen Pensionierungsfeier. Damals wurden verschiedene Ideen an den Bereich Gesellschaft herangetragen. Einige äusserten das Bedürfnis nach einem Begegnungszentrum. Andere suchten nach Jasspartnerinnen und -partnern oder nach Gleichaltrigen zum Debattieren und Philosophieren.
Corinne Küng, Fachperson für Alter & Gesundheit der Gemeinde, entschied sich wegen der Rückmeldungen, den Ü60-Treff im Phönix zu lancieren. Die Räumlichkeiten sind donnerstags frei und die Infrastruktur bietet alles, was es für einen Treff braucht. «Mit dem Vorschlag bin ich bei den Seniorinnen und Senioren, die sich zusätzliche Angebote wünschen, sofort auf eine positive Resonanz gestossen», erklärt sie. An einer Kick-off-Veranstaltung Anfang März beschlossen die sieben Teilnehmenden, dass der neue Ü60-Treff jeweils am Donnerstagnachmittag zwischen 14 und 17 Uhr stattfinden wird. Das Ziel: ein offenes Kommen und Gehen.
Kein klassisches Kafi
«Es soll kein klassisches Kafi werden», sagt Küng. «Wir starten mit einem Grundangebot mit Getränken, Kuchen, Spielen und werden sehen, wie sich alles entwickelt.» Ihr ist wichtig, «dass die Gäste den Treff selbst mittragen.» Mit anderen Worten: Die Gemeinde stellt den Raum zur Verfügung und lässt die Interessierten das Angebot selbst mitgestalten. Entsprechend ihren Ressourcen können sie sich einbringen: Helfen beim Aufstellen, Einrichten, Abwaschen oder Aufräumen.
Neue Ideen wurden bereits angedacht: So soll am 20. Juni ein gemeinsamer Grillplausch stattfinden. «Idealerweise finden am Ü60-Treff niederschwellige Begegnungen statt, es entstehen neue Bekanntschaften oder bestehende werden vertieft», so Küng. Die Testphase läuft bis Ende Juni. Anschliessend entscheidet die Gemeinde, ob und wie das Angebot danach fortgesetzt wird.
Anm. d. Red.: Der Ü-60 Treff findet wöchentlich seit dem 18. April statt. Die Anlässe waren gut besucht.