Er setzte seinen Fokus auf die Betriebskultur

Geschäftsführer Alex Mathis hat demnächst seinen letzten Arbeitstag in Ebikon. Er verlässt eine Gemeinde, die er in den vergangenen Jahren modernisiert und positiv geprägt hat.

01. Dezember 2022

Von US-Ökonom Peter Drucker (†2005) stammt der Satz: «Culture eats strategy for breakfast». Zu Deutsch: Die Kultur verspeist die Strategie zum Frühstück. Damit meinte Drucker, dass eine Strategie noch so gut sein kann, wenn aber die Kultur im Unternehmen schlecht ist, werden die Projekte fallen.

Das Kastendenken aufgebrochen

Alex Mathis ist eine Führungsperson, die diese Anschauung verinnerlicht hat. Als er im Juli 2017 seine Stelle als Geschäftsführer der Gemeinde Ebikon antrat, fand er Abteilungen vor, die wie vier einzelne KMU's funktionierten. «Die Arbeit wurde gewissenhaft erledigt», sagt Mathis im Gespräch. «Es gab aber wenig Austausch und Vernetzung untereinander.» Die Bau-, Finanz-, Sozialabteilung und die Bevölkerungsdienste hätten vor allem für sich gewirkt. Ein Kastendenken, das Mathis aufbrechen konnte: «Heute wird viel stärker an einem Strang gezogen, gerade bei Grossprojekten.» Wichtig waren für ihn immer auch Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber seinen Mitarbeitenden. «Logisch musste ich als Chef auch kritisieren können», so Mathis. «Kritik muss aber zwingend immer konstruktiv sein.»

Fünfeinhalb Jahre setzte sich Alex Mathis für eine konsequente Teamarbeit ein. Nun verlässt er Ebikon, um eine neue Herausforderung bei der Gemeinde Sarnen anzutreten. Damit kehrt der gebürtige Sarner also wortwörtlich zu seinen Wurzeln zurück. Er freut sich, hat aber dennoch gemischte Gefühle. «Ich identifizierte mich vollumfänglich mit Ebikon», sagt er und betont: «Vor allem die Kolleginnen und Kollegen wuchsen mir ans Herz.» Der Abschied falle ihm nicht leicht.

Kommunikation professionalisiert

Mathis Einfluss zeigt sich nicht nur in der Unternehmenskultur, sondern insbesondere in den Bereichen Kommunikation und Personalwesen. Die Doppelseite im Rontaler, die überarbeitete Gemeindewebseite, der Managementnewsletter, der interne Personalnewsletter und letztlich das Mitarbeitenden-Magazin Ebikon vernetzt sind alles Kommunikationskanäle, die auf seinen Anstoss hin lanciert wurden. «Insbesondere eine interne Kommunikation zu den Mitarbeitenden hat vor meiner Zeit kaum stattgefunden», sagt Mathis. «Diese habe ich bewusst professionalisiert. Eine umfassende interne Kommunikation trägt zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden bei, was sich wiederum positiv auf die Unternehmens- und Leistungskultur auswirkt.» In diesem Rahmen entwickelte er zusammen mit der Personalverantwortlichen Dina Dreussi eine HR-Strategie, die schon früh auf flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle, moderne Büros und Homeoffice-Möglichkeiten setzte.

Das wiederum kam im Zuge der Coronapandemie gelegen. «Die digitalen Lösungen waren vorhanden und wir konnten ohne Unterbruch ins Homeoffice umsteigen», erklärt Mathis. Rückblickend war die Pandemie für ihn eine intensive Zeit, in der Wochenend- und Abendeinsätze anstanden. «Ich leitete die Corona-Taskforce und bin stolz, dass wir Corona gut überstanden haben.» Sein Fazit: «In der Pandemie haben wir viele schwierige Entscheide getroffen, intern wie extern. Wir waren weder fahrlässig noch übervorsichtig und fanden einen guten Mittelweg durch die Krise.»

Und was wünscht sich Alex Mathis für die Zukunft Ebikons? «Aus Sicht der Verwaltung wünsche ich Ebikon genügend finanzielle und personelle Ressourcen sowie konstruktive politische Verhältnisse.» Zudem hofft er, dass die Mitarbeitenden weiterhin motiviert und mit viel Elan ihre Arbeit erledigen.