21. September 2023
1'388 Personen haben an der Umfrage zur Zentrumsplanung der Gemeinde Ebikon teilgenommen, was rund 9,6 Prozent der Wohnbevölkerung entspricht. Melanie Lienhard, Co-Bereichsleiterin der Ortsentwicklung, ist zufrieden mit der Teilnahme: «Wir hatten im Vorfeld auf einen grossen Rücklauf gehofft und freuen uns, dass die Bevölkerung Interesse an der Zukunft des Ortszentrums zeigt.» Besonders erfreulich ist auch die vielfältige Zusammensetzung der Teilnehmenden. Es gibt ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis und alle Altersgruppen sowie Wohnquartiere sind vertreten.
Die grosse Mehrheit der Befragten ist mit der heutigen Situation im Zentrum unzufrieden: 62,5 Prozent denken, dass es deutliche Veränderungen braucht, damit das Ortszentrum zukunftsfähig bleibt. 30,9 Prozent meinen, dass bereits mit wenig Änderungen eine Attraktivitätssteigerung möglich ist. Dagegen möchten nur 3,9 Prozent, dass das Zentrum so bleibt, wie es ist (siehe Grafik). Dieses Resultat bestätigt die Strategie des Gemeinderats, Veränderungen zur Attraktivitätssteigerung im Ortszentrum anzustreben.
Unisono für mehr Grünflächen
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch, was für Massnahmenbereiche die Bevölkerung priorisiert. Am meisten genannt wurden:
1 Mehr Grünflächen
2 Wiederbelebung Gasthaus Löwen
3 Treffpunkte und Begegnungsorte
4 Verkehrsberuhigende Massnahmen
Lienhard hält fest, dass das Bedürfnis nach mehr Grünflächen besonders hervorsticht. Sie bemerkt: «Es gibt nur wenige attraktive Aufenthaltsorte im Freien. Die Menschen wünschen sich Treffpunkte mit naturnahen Grünräumen wie zum Beispiel schattige Plätze mit Bäumen.» Orte wie der Gemeindehausplatz und das Dorf-Bächli, zwischen den Gaststätten Sonne und Habermacher gelegen, werden als ungenutzte Möglichkeiten betrachtet.
Neubelebung des Löwen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Neubelebung des Gasthauses Löwen. Die Bevölkerung ist sich einig, dass die Gastronomie im Löwen wieder aufgenommen werden sollte. Zudem könnte das historische Gebäude gemäss Umfrage wieder als Treffpunkt für die Bevölkerung genutzt werden.
Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen sich ferner Massnahmen, die den Verkehr auf der Kantonsstrasse beruhigen und den Strassenbereich durch Begrünung und Verweilmöglichkeiten aufwerten. Die Idee, die Kantonsstrasse zu überdachen, hat dagegen sehr gemischte Meinungen hervorgerufen: 23,3 Prozent sind strikt dagegen, während 25,3 Prozent klar dafür sind.
Dennoch wird der Gemeinderat die Überdachungsidee nicht weiterverfolgen. Hans Peter Bienz, Gemeinderat Planung & Bau erklärt, «dass insbesondere die betroffenen privaten Grundstückbesitzer grosse Bedenken äusserten und nicht überzeugt sind.» Diese wurden separat zur Bevölkerungsumfrage angehört. Ein weiterer Grund sind laut Bienz die klammen Gemeindefinanzen, die ein solches Grossprojekt in den kommenden Jahren nicht zulassen.
Die Projektverantwortlichen erarbeiten nun ein sogenanntes «Leistbild». Dieses fasst die Ergebnisse der bisherigen Arbeiten zusammen und zeigt auf, was für Ansprüche an das Ortszentrum bestehen, und definiert Handlungsfelder für die Umsetzung. Das Leistbild wird voraussichtlich anfangs 2024 zugänglich gemacht.