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Auswertung Meinungsumfrage zum Zentrum von Ebikon

Die Gemeinde Ebikon möchte ihr Zentrum partizipativ entwickeln. Die Ausgangslage ist dabei komplex: Es gibt zahlreiche Anspruchsgruppen, die Erwartungen an die Gemeinde sind hoch und das öffentliche Interesse an der Entwicklung entsprechend gross. Über eine breite Abstützung der Projektorganisation und eine offene Mitwirkung sollen alle Betroffenen und Interessierten gemeinsam zur Zentrumsplanung beitragen. Die breite Bevölkerung soll partizipativ in die Zentrumsentwicklung einbezogen werden. Um die Meinungen und Bedürfnisse der Bevölkerung zu berücksichtigen, lancierte die Gemeinde vom 24. April 2023 bis 31. Mai 2023 eine digitale Meinungsumfrage. Die Fragen behandelten die aktuelle Nutzung des Zentrums, die vorhandenen Angebote und die künftige Entwicklung. Über den Sommer 2023 wurde die Meinungsumfrage ausgewertet und die Resultate liegen vor.

Teilnahme Bevölkerung

1'388 Personen haben an der Umfrage zur Zentrumsplanung der Gemeinde Ebikon teilgenommen, wovon 915 Teilnehmende die Umfrage vollständig abgeschlossen haben. Besonders erfreulich ist auch die vielfältige Zusammensetzung der Teilnehmenden. Es gibt ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis aus allen Altersgruppen und Wohnquartieren.


Zufriedenheit aktuelle Situation

Die grosse Mehrheit der Befragten ist mit der heutigen Situation im Zentrum unzufrieden. 62.5 Prozent denken, dass es deutliche Veränderung braucht, damit das Ortszentrum zukunftsfähig bleibt. 30.9 Prozent sind der Meinung, dass bereits mit wenig Änderungen eine Attraktivitätssteigerung möglich ist. Dagegen möchten nur 3.9 Prozent, dass das Zentrum so bleibt, wie es ist. Dieses Resultat bestätigt die Strategie des Gemeinderats, zukünftig Veränderungen zur Attraktivitätssteigerung im Ortszentrum anzustreben.

Erkenntnisse

Aus der Meinungsumfrage kann die Projektsteuerung viele Erkenntnisse ziehen. Beispielsweise zeigen die Ergebnisse, welche Massnahmenbereiche die Bevölkerung priorisiert. Auf die offene Frage, welche Massnahmen im Zentrum priorisiert werden sollen, wurden folgende am meisten genannt:

  1. Mehr Grünflächen
  2. Wiederbelebung Gasthaus Löwen
  3. Treffpunkte und Begegnungsorte
  4. Verkehrsberuhigende Massnahmen

Auch die quantitative Auswertung der Frage, welche der sieben Stossrichtungen weiterverfolgt respektive verworfen werden sollen, ergibt ein ähnliches Bild:

Grünflächen:
Das Bedürfnis nach mehr Grünflächen sticht besonders hervor. Wenn man die Resultate der Fragen zu den einzelnen Stossrichtungen betrachtet, dann fällt keine der sieben Stossrichtungen so wenig polarisierend aus, wie die zur Schaffung eines Beitrags zur ökologischen Nachhaltigkeit. Die Ideen «Schaffung von Grünräumen anstelle heutiger versiegelter Flächen», «Einheimische Bepflanzung von Aussenräumen zur Förderung der Biodiversität» und die «Strukturelle Förderung des Siedlungsklimas durch Hitzeminderungsmassnahmen» bewertet die Mehrheit mit «Unbedingt angehen». So wünschen sich die Menschen Treffpunkte mit naturnahen Grünräumen wie zum Beispiel schattige Plätze mit Bäumen. Orte wie der Gemeindehausplatz und das Dorf-Bächli, zwischen den Gaststätten Sonne und Habermacher gelegen, werden als ungenutzte Möglichkeiten betrachtet.

Neubelebung Löwen:
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Neubelebung des Gasthaus Löwen. Die Bevölkerung ist sich einig, dass die Gastronomie im Löwen wieder aufgenommen werden sollte. Zudem könnte das historische Gebäude gemäss Umfrage wieder als Treffpunkt für die Bevölkerung genutzt werden oder als Eventlokal zum Mieten dienen. Auch die Idee «Kultur und Kunst» wird von der Mehrheit der Befragten unterstützt. Die Idee der Nutzung des Löwen für Wohnungen polarisiert am stärksten. Viele äussern heute Bedenken zu Nutzungskonflikten zwischen Wohnungen, belebter Gastronomie und Veranstaltungen.

Verkehrsberuhigende Massnahmen:
Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen sich zudem Massnahmen, die den Verkehr auf der Kantonsstrasse beruhigen und den Strassenbereich durch Begrünung und Verweilmöglichkeiten aufwerten. Die Idee, die Kantonsstrasse zu überdachen, hat dagegen sehr gemischte Meinungen hervorgerufen: 23.3 Prozent sind strikt dagegen, während 25.3 Prozent klar dafür sind.
Dennoch hat der Gemeinderat entschieden, die Überdachungsidee nicht weiterzuverfolgen. Entscheidend ist, dass insbesondere die betroffenen privaten Grundstücksbesitzer grosse Bedenken äusserten und nicht von der Überdachung überzeugt sind. Die Grundeigentümerschaften wurden in einer separaten Umfrage angehört. Ein weiterer Grund, die Überdachung der Kantonsstrasse nicht weiter zu verfolgen, sind die klammen Gemeindefinanzen. Diese lassen ein solches Grossprojekt in den kommenden Jahren nicht zu.

Weiteres Vorgehen

In einem nächsten Schritt wird ein sogenanntes «Leistbild» erarbeitet. Der Begriff setzt sich aus dem Wort «Leitbild» und «leisten» zusammen und zeigt eben auf, was das Zentrum Ebikons künftig leisten soll. Mit anderen Worten; das Leistbild fasst die Ergebnisse der bisherigen Arbeiten (Stakeholdergespräche, Umfrage Grundeigentümerschaften, Bevölkerungsumfrage) zusammen und zeigt auf, was für Ansprüche an das Ortszentrum bestehen. Weiter definiert das Leistbild Handlungsfelder für eine zukünftige Umsetzung. Das Leistbild wird voraussichtlich anfangs 2024 zugänglich gemacht.

Fachliche Begleitung
Die IVO Innenentwicklung AG, die die Gemeinde bisher bei der Zentrumsentwicklung unterstützt hat, wurde per Ende März 2023 überraschend aufgelöst. Trotzdem wurden die laufenden Arbeiten mit der bisherigen Projektleiterin nahtlos fortgeführt, um das Projekt wie kommuniziert durchzuführen und abzuschliessen.

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